Geschichte des SC Uckerath

Geschichte des SC Uckerath

Die Anfangsjahre des Fußballs um 1900

Zu den erfolgreichsten Vereinen im Rhein-Sieg-Kreis, wie wir ihn heute kennen, zählten im 19. Jahrhundert zweifelsohne SV Siegburg 04, SV 09 Eitorf, SSV Troisdorf 05, TuRa Hennef und TuS Mondorf. Als zum Ende des 1. Weltkrieges 1918 junge Soldaten heimkehrten, schlossen die Unversehrten unter ihnen sich in Scharen den bestehenden Fußballvereinen in ihrer Region an oder gründeten neue Vereine. Im heutigen Kreisgebiet des Fußballverband Mittelrhein gingen aus dieser Zeit über 20 neue Clubs hervor. Darunter auch unser Sport-Club Uckerath. Aber was die Wenigsten wissen – zur Gründungsfeier am 10.08.1922 nannte man sich noch Turn- und Spielverein Uckerath (TuS Uckerath). Damaliger 1. Vorsitzender war Wilhelm Stricker aus Hennef (Ortsteil Rütsch). Am 18.09.1922 wurde die Neugründung unter Angabe von 40 Vereinsmitgliedern beim Landratsamt in Siegburg gemeldet. Zum Vereinslokal wurde der Gasthof Müller in Uckerath auserkoren. Anfang des 19. Jahrhundert war die Ligenverteilung im Kreisgebiet Mittelrhein noch eine deutlich andere als es heute der Fall ist. Es gab eine A-Klasse (heute Kreisliga), die Kreisliga (heute Bezirksliga) und die Gauliga Mittelrhein (heute Landesliga).

Die 30er Jahre

Im weiteren Verlauf wurden die Namen der Ligen noch häufiger umbenannt. Aufgrund der wenigen Vereine startete der TuS Uckerath in der Saison 1930/1931 in der 2. Gauklasse Siegburg und beendete die Saison auf dem 9. Platz. Das entsprach dem letzten Platz, den man sich mit 2 Punkten und 24:63 Toren in 16 Spielen redlich verdient hatte. Im Jahr 1934 folgte dann die Einstellung des Spielbetriebes, zurückzuführen auf die Vorzeichen des 2. Weltkrieges im Jahre 1939. Die deutsche Regierung hingegen wollte zu dieser Zeit den Sportbetrieb mit aller Macht aufrecht erhalten und Normalität vortäuschen. So bezeichnete der Nationalsozialistische Reichsbund für Leibesübungen den Sport als „körperliche, geistige und seelische Gesunderhaltung des Volkes im Krieg“. Spätestens im Jahre 1942 war diese Vorstellung aber reine Utopie, da alle Wehrfähigen eingezogen wurden und viele Sportanlagen durch Luftangriffe der Alliierten zerstört wurden.

Comeback nach dem 2. Weltkrieg

Der 2. Weltkrieg endete am 08.05.1945 und so wurde im Rahmen des Wiederaufbaus Deutschlands auch der Fußballkreis Sieg neu aufgebaut. Das ging sogar so weit, dass dieser im Jahre 1947 noch einmal neu gegründet wurde und sich komplett anders aufstellte. Im selben Jahr noch nahm der TuS Uckerath den Spielbetrieb wieder auf, ab sofort dann aber unter dem heutigen Namen Sport-Club 1922 Uckerath. Am 15.06.1948 erfolgte dann auch die Aufnahme in den Fußballverband Mittelrhein. Etwa drei Jahre später, am 03.06.1951, weihte der SCU seinen ersten offiziellen Ascheplatz ein. Der Platz „Auf dem Steimel“ wurde durch den damaligen DFB-Präsident Dr. Peco Bauwens beim Einlagespiel zwischen den A-Jugend Mannschaften des SC Uckerath und SSV Troisdorf 05 eröffnet. Vier Jahre später folgte ein eigenes Clubheim, welches unter anderem finanziell durch den Fußballverband Mittelrhein unterstützt wurde. Ohne die großartige Mithilfe der SCU Vereinsmitglieder wäre aber die Errichtung der neuen Sportstätte trotz Finanzspritze nicht möglich gewesen.

Die Entwicklung in den 60er und 70er Jahren

Im Jahre 1958 trat dann ein alter Bekannter zum ersten Mal in Szene. Mit Herbert Erbe konnte die SCU Jugendabteilung einen 11-Jährigen Spieler für sich gewinnen. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch keiner der Beteiligten, dass daraus eine große Liebe entstehen würde. Herbert gehört heute, im Jahr 2017, zu unserem Ältestenrat und zählt zu den verdienten Ehrenmitgliedern unseres Vereins. Fünf Jahre später, im Jahre 1963, machte es ihm unser heutiger Sportlicher Leiter und Geschäftsführer Aloys Krey nach. Aber nicht nur in der Jugend, auch bei unseren Senioren lief es inzwischen für den SC Uckerath besser. In der Saison 1965/1966 gelang der 1. Mannschaft zum ersten mal der Aufstieg in die 1. Kreisklasse (heute Kreisliga A). Zu der Zeit steckte der Fußball, wie wir ihn heute kennen, aber noch immer in seinen Kinder(stollen)schuhen. Erst 1969 wurde die geliebte Sportart zum Breitensport erklärt. Im Jahre 1971 revolutionierte man den Jugendfußball, indem erstmalig ein Jugendausschuß eingesetzt wurde.

Damenfußball in Uckerath

Der Damenfußball wie wir ihn heute kennen, existierte damals noch nicht. Zwar wurde in den 30er Jahren bereits davon gesprochen, was man wohl der Denkweise zu dieser Zeit gar nicht zugetraut hätte, aber so richtig ernsthaft wurde es erst Ende der 50er Jahre. In Uckerath gründete sich erstmalig eine Damenmannschaft im Jahr 1971. Im Rahmen der Sportwoche spielten die SCU Damen gegen eine Auswahl der KG Remm-Flemm – man trennte sich schier freundschaftlich mit 1:1. Die Anfänge waren ähnlich erfolgreich wie bei den Herren und so schied man 1972 in der Pokalrunde als Letzter mit einem Punkt und 2:43 Toren aus 12 Spielen aus. TuS Marialinden gewann das Finale mit 3:0 gegen den 1. FC Spich. In den folgenden Jahren war die Teilnahme am Spielbetrieb sehr schwankend, da es offensichtlich Probleme gab die Mannschaft aufrecht zu erhalten. In der Saison 1980/1981 gelang dann aber sogar der Aufstieg in die Bezirksliga, wo sich die Mannschaft einige Jahre hielt – 1986 dann aber leider wieder für eine sehr lange Zeit bis ins neue Jahrhundert abmelden musste.

Der Verein wächst und wächst

Am 21.04.1986 wurden 65 neue Mitglieder für eine neu geplante Tennisabteilung im Verein aufgenommen. Die offizielle Gründung des Tennisvereins folgte dann im darauffolgenden Jahr 1987 und ein weiteres Jahr später wurde auch gleich der neu gebaute Tennisplatz am 19.06.1988 eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein 236 Mitglieder und hatte schon bald das gesetzte Mitgliederlimit von 250 Personen erreicht. Als 1989 dann noch ein tolles Clubhaus für die Tennisabteilung fertiggestellt wurde, nahm man dennoch weitere Mitglieder auf. Mit 3 Senioren- und 3 Jugendteams spielte der SC Uckerath in den Tennis-Verbandsmeisterschaften mit. In der Fußballabteilung wechselte unsere 1. Mannschaft immer wieder mal zwischen den einzelnen Kreisligen. Zwischenzeitlich fand man sich sogar in der Kreisliga C wieder (Saison 1990/1991). In der Jugend sah es etwas erfreulicher aus. In der Spielzeit 1992/1993 spielte die A-Jugend in der Bezirksliga, was bis 2017 die höchste Klasse einer Jugendmannschaft des SC Uckerath darstellte. Aufgrund des guten Unterbaus gründete sich 1993 sogar eine 3. Seniorenmannschaft. Diese spielte von da an bis heute durchgehend in der Kreisliga C.

Im Jahre 1997 feierte der SC Uckerath 75 Jahre Fußball- und 10 Jahre Tennisabteilung. Zu dem Zeitpunkt hatte der SCU etwa 500 Mitglieder. Im Jubiläumsjahr wurde die neue Sportanlage auf dem Kantelberg am Ortsausgang Uckeraths errichtet. Am 25.04.1997 erfolgte dazu der 1. Spatenstich, ehe Bürgermeister Emil Eyermann am 11.05.1997 eine Bleirolle mit Urkunde in den Grundstein einzementierte. Die neue Spielstätte haben wir für Sie noch einmal genauer unter dem Menüpunkt Bubi Gilgen Arena unter die Lupe genommen. Im Jahr 1997 waren beim SC Uckerath erstmals alle Altersgruppen im Jugendbereich vertreten. Das sollte sich bis heute auch nicht mehr ändern.

Sportlicher Aufstieg durch kontinuierlich gute Arbeit

Zur Jahrhundertwende stieg die 1. Mannschaft zum ersten mal als Vizemeister der Kreisliga A in die Bezirksliga auf, musste ein Jahr später aber den bitteren Abstieg als 11.-Platzierter mit 41 Punkten hinnehmen. Da zeitgleich die 2. Mannschaft aus der Kreisliga B in die Kreisliga A aufstieg, traten erstmalig beide Mannschaften in der Saison 2001/2002 in einem Pflichtspiel gegeneinander an. In diesem Jahr bekam unsere 2. Mannschaft ihren inzwischen durchaus vereinsübergreifend bekannten Spitznamen „Irschte Reserve“. Namensgeber war Edelfan Herbert Kreuer, der die Leistung unserer Reservemannschaft nicht schmälern wollte und sie deshalb als „erste Reserve“ betitelte. Im selben Jahr gelang der 1. Mannschaft die Sensation schlechthin, als man den Regionalligisten Fortuna Köln im Mittelrhein-Pokal in der 1. Runde mit 1:0 vor 600 Zuschauern besiegte. In der nächsten Runde musste man sich dann aber gegen den Verbandsligisten TSC Euskirchen mit 0:3 geschlagen geben. Jedoch gelang immerhin der erste Kreismeistertitel und der damit verbundene Wiederaufstieg unserer 1. Mannschaft in die Bezirksliga. Es war denkbar knapp, hatte man doch am Ende eine 2 Tore bessere Tordifferenz als Verfolger TuS Oberpleis.
In den frühen 2000er Jahren lief es sportlich immer besser. Die 1. Mannschaft etablierte sich in der Bezirksliga und mit der „Irschten Reserve“ in der Kreisliga A verfügte der SC Uckerath über die klassenhöchste Zweitvertretung im Rhein-Sieg-Kreis. Erst nach vier Jahren ging es für die 2. Mannschaft wieder in die B-Klasse. In der Saison 2006/2007 gelang der 1. Mannschaft dann sogar der langersehnte Aufstieg in die Landesliga und so konnte man einen Doppelaufstieg feiern. Denn auch die „Irschte Reserve“ meldete sich mit einem denkbar knappem Aufstieg (1 Tor mehr geschossen) als Vizemeister im Kreisliga-Oberhaus zurück. Von nun an wechselten beide Teams immer wieder zwischen den jeweiligen Ligen. Die dabei erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte war im Jahr 2007/2008, als die 1. Mannschaft die Saison als Tabellendritter in der Landesliga beendete und beinahe durchmarschierte.

Der SC Uckerath im Jahr 2017

Inzwischen haben sich unsere Seniorenmannschaften in ihren Ligen festgefahren. Während der 1. Mannschaft seit Jahren nicht mehr der Aufstieg in die Landesliga gelang, tut es ihr die „Irschte Reserve“ in der Kreisliga B gleich. Die 3. Mannschaft arbeitet noch immer verzweifelt am Aufstieg in die B-Klasse. Immerhin konnte in Uckerath wieder eine Damenmannschaft etabliert werden, welcher sogar in der Saison 2013/2014 der Aufstieg in die Bezirksliga gelang. Nach dem Abstieg in der Saison 2016/2017 löste sich die Mannschaft leider wieder auf. In der Jugend spielen zur Saison 2017/18 die U19, U17 und U15 in der Sondergruppe und damit kreishöchsten Liga des Rhein-Sieg Kreises.

 

Quellen: Vereins-Chroniken; Pfeifenmann und Pfostenbruch: die Geschichte des Fußballs im Rhein-Sieg-Kreis

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