Bericht zum 75. Vereinsjubiläum

Bericht zum 75. Vereinsjubiläum

Bericht zum 75. Vereinsjubiläum

Der SCU wurde zwar 1922 gegründet, doch der grausame 2. Weltkrieg zerstörte alte Strukturen. So sind die Ereignisse nach diesem deutschen Trauma als ebenso wichtig für die Existenz des SCU zu sehen. Unser ehemaliger Vorsitzender, Karl Fassbender, war damals dabei und berichtet aus dieser Zeit. Dieser Beitrag entstand anlässlich des Jubiläumsheftes zum 75 jährigen Bestehen des SC Uckerath im Jahre 1997.

Fußball nach dem 2. Weltkrieg – Bericht eines Zeitzeugen

Nach dem 2. Weltkrieg hatte die Bevölkerung durch Nachkriegswirren soviel mit sich selbst zu tun, dass das Interesse an sportlicher Betätigung gering war und für Vereinsarbeit keine Zeit blieb. Bei uns Jugendlichen, damals um die 14, sah das anders aus. Bei guter Witterung war abends Treffpunkt auf der Frankfurter Straße in Höhe des Modehauses Derenbach. Mangels Bällen wurde auf der B8 begeistert und stundenlang Englisch-Fußball mit Kieselsteinen gespielt. Einzige Unterbrechung, wenn alle halbe Stunde ein Auto kam. Dann blieb immer noch Zeit, die Position der Steine zu markieren und das Spielfeld in Ruhe zu verlassen. Dann kam das Fußballspielen mit Tennisbällen auf. Für uns ein Problem. Woher die Bälle nehmen? Auf einen Tennisclub konnten wir nicht zurückgreifen. Also schritten wir zur Selbsthilfe und schnitten aus alten Flugzeugreifen, die wir uns auf Löven’s Schrottplatz besorgten, die Bälle selbst, mühsam, und nicht immer rund. Der Gummi war porös und die Bälle schwerer als Tennisbälle. Sie gaben aber ein besseres Ballgefühl. Wenn sie allerdings in eine Pfütze fielen, saugten sie sich voll Wasser und wurden unbrauchbar.

Der Verkehr auf der Straße nahm zu und die Anlieger waren auch nicht böse, als wir dann Anfang 1947 auf den Steimel zogen und versuchten, den alten Sportplatz auf dem heutigen Tennisgelände als unser Domizil herzurichten. Fragen an Gemeinde, sonstige Behörden oder Verbände gab es nicht, vielleicht auch, weil wir sie nicht stellten. Warum auch? Unterstützung war weder finanziell noch in anderer Hinsicht zu erwarten, und in unserem Alter waren wir auch keine ernsten Gesprächspartner. Also stellten wir keine großen Ansprüche, hatten aber auch keine hohen Erwartungen. Der Zustand des Platzes war nicht gerade berauschend. Er war übersät mit Granattrichtern und altem Gerümpel. Wildwuchs von allem möglichen Gesträuch, insbesondere Ginster machte sich überall breit. Der feste, kiesdurchsetzte Boden ließ sich nur mühsam bearbeiten. Auf dem Platz lagen Mengen loser Kieselsteine, die alle aufgelesen werden mussten um ein Verspringen der Bälle zu verhindern. Die etwas hängige Lage konnten wir natürlich nicht ausgleichen, aber der Platz war nach einigen Monaten harter Arbeit bespielbar. Was fehlte, waren die Tore. Wir waren dankbar, einen Spender zu finden, der uns einige Tannen zur Verfügung stellte. Irrtümlich fällten wir diese dann auf dem falschen Grundstück. Glücklicherweise wurde der Waldfrevel durch den Bestohlenen großzügig verziehen. Frisch aus dem Wald und säuberlich geschält wurden die Tore aufgebaut. Wir hatten keine Zeit, das Holz trocknen zu lassen mit dem Nachteil, dass die Latten etwas durchhingen und der Torwart sich nicht an die Torpfosten anlehnen durfte ohne Gefahr zu laufen, am Harz festzukleben.

Das Kicken hatten wir in der Zwischenzeit aber nicht verlernt, nur konnten wir auf dem neuen Platz nicht mit unseren kleinen Bällen spielen. Außerdem mussten Fußballschuhe her. In der damaligen Zeit keine leichte Aufgabe. Wir konnten einen verschlissenen Lederball ergattern. Aus einem alten Pferdesattel wurden die zu ersetzenden Ballsegmente ausgeschnitten und fachmännisch in die Ballhülle eingesetzt. Fußballstollen wurden mit Rohren aus Lederabfall gestanzt und zum Entsetzen unserer Eltern unter noch gute Schuhe genagelt. Nun endlich konnte der Spielbetrieb aufgenommen werden. Wir organisierten unsere Spiele selbst. Zu unseren Gegnern zählten u.a. Hennef, Oberpleis, Asbach und Marienfeld. Zu den Rückspielen nach Hennef und Oberpleis gingen wir zu Fuß, nach Asbach und Marienfeld fuhren wir von Dahlhausen mit der Brölbahn, nach Marienfeld mussten wir allerdings von Bröleck noch gut 6 km auf Schusters Rappen zurücklegen. Die Reisen kosteten wahrscheinlich mehr Energie als die 90 Minuten auf dem Spielfeld. Wir waren trotzdem happy, da wir meist als Sieger den Platz verließen.

Dann wurde der SC Uckerath offiziell wieder ins Leben gerufen und wir als Jugendmannschaft integriert. Als tollsten Fortschritt empfanden wir natürlich das komfortable Reiseangebot. Mit dem Holzkocher vom Hansens Fritz ging‘s sonntags zu den Auswärtsspielen. Die 1. Mannschaft, wir als Jugend und soviel Zuschauer, wie die Ladefläche fasste. Es war eine herrliche Zeit. Mit Michael Schmitz erhielten wir einen Jugendleiter, der mit uns durch Dick und Dünn ging, der immer für uns da war, auch wenn einer Mal ein persönliches Problem hatte. Unter ihm schafften wir auf Anhieb den Gruppensieg, ausgerechnet im letzten Meisterschaftsspiel gegen Marienfeld. Allerdings mit etwas Glück. Beim Rückstand von 1:0, zehn Minuten vor Schluß, donnerte einer unserer Verteidiger den Ball mit solcher Wucht gegen einen Weidepfahl mit Stacheldraht, dass das runde Leder seinen Geist aufgab. Ein Ersatzball war nicht vorhanden und wir waren Meister.

Die Mannschaft ging, wie allgemein üblich, mit Erreichen der Altersgrenze auseinander. Viele spielten noch jahrelang in den verschiedensten Mannschaften des SC Uckerath. Stellvertretend für alle damaligen Spieler soll heute Klaus Neumann erwähnt werden. Er war von der ersten Stunde an mit dabei, spielte jahrzehntelang aktiv und ist heute noch im Führungskreis maßgebend tätig. Er wird in Kürze dabei sein, wenn das große Ereignis der Einweihung der neuen Sportanlage auf dem Kantelberg gefeiert wird. Für ihn und viele andere der dritte Sportplatz in Uckerath. (Spätere Anmerkung: Inzwischen ist Klaus Neumann plötzlich und unerwartet verstorben. Wir werden ihn alle in guter Erinnerung behalten.)

Das neue, wunderschöne und nach modernsten Erkenntnissen errichtete Sportzentrum erfüllt alle Sportbegeisterten mit Stolz. Nicht minder stolz waren wir vor genau 50 Jahren auf unseren „tollen“ Sportplatz. Somit hat sich eigentlich auch nach so langer Zeit das Wesentliche, nämlich die Begeisterung am Fußball, nicht geändert. Und das auch ist gut so!

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