Donnerstag 10.10.2019, 10. Spieltag, Bezirksliga Staffel 2 FSV Neunkirchen/Seelscheid – SC Uckerath 5:1 (3:0)

Aufstellung: M.Zumhoff – L.Einheuser (28. S.Jedruszek), J.Grünig, C.Hermanni, A.Hotel – L.Gashi, S.Hillert, J.Mondring (58. T.Keil), D.Matzdorf (77. 88. M.Büchter), I.Weber – E.Klinaku (68. T.Ballnus)

Tore: 1:0 (4.), 2:0 (6.), 3:0 (25.), 3:1 I.Weber (51.), 4:1 (90. Foulelfmeter), 5:1 (90.)

Im vorgezogenen zehnten Spiel der Saison musste der SCU zum FSV Neunkirchen/Seelscheid reisen. Die Gastgeber waren vor der Saison einer der Aufstiegsfavoriten, hinkten den Erwartungen aber bisher hinterher. Uckerath dagegen hatte die Erwartungen bisher mehr als übertroffen und grüßte von Tabellenplatz 4. Zum schweren Auswärtsspiel musste man aber auf Stammkeeper und Kapitän Fabio Milicki verletzungsbedingt verzichten. Auch Vize-Kapitän Torsten Stricker fehlte aus beruflichen Gründen. Morice Zumhoff rückte so zwischen die Pfosten und auch Lukas Einheuser kam zurück in die Startelf. Ebenso erhielt Edon Klinaku für Tim Keil seine Chance von Beginn. Die starken Gastgeber versuchten die junge Uckerather Truppe direkt von Beginn an unter Druck zu setzen. In den ersten Sekunden schien es zunächst, als wäre der SCU unbeeindruckt und kombinierte sich ganz gut frei. Doch bereits nach 4 Minuten nahm das Unheil dann doch seinen Lauf. Eine Ecke wurde viel zu schläfrig verteidigt, sodass die, traditionell bei Standards starken, Neunkirchener aus dem Gewühl zum 1:0 trafen. Keine 2 Minuten später war es dann ein Freistoß aus dem Halbfeld, bei dem man einen Gegenspieler im Rückraum völlig außer Acht ließ und mit dem zweiten Treffer den Katastrophenstart für den SCU perfekt machte. Die beiden Tore zeigten bei der jungen Truppe offenbar Wirkung. Die folgende halbe Stunde war ein kollektiver Totalausfall auf allen Positionen. Etliche verlorene Zweikämpfe, schnelle Ballverluste schläfriges Abwehrverhalten prägten den ersten Durchgang. Häufig wurde der Ball nur noch unkontrolliert nach vorne geschlagen, sodass man maximal 15% Ballbesitz vorzuweisen hatte. So hatte man sogar Glück, dass die Neunkirchener bei einem weiteren Angriff nur den Pfosten trafen und in einer anderen Szene eine Hereingabe nur knapp verpassten. Trotzdem konnte der Gastgeber nach einer guten halben Stunde nach einer Flanke per Kopf auf 3:0 erhöhen. Es dauerte ganze 40 Minuten bis der SCU plötzlich auch am Spiel teilnahm. Mit einer wunderschönen Kombination spielte man Edon Klinaku frei, der allein vorm Keeper aber mit seinem Schuss scheiterte und die erste große Gelegenheit verpasste. Dennoch hatte diese Chance gewirkt, als hätte man plötzlich den Schalter gefunden, der die Maschine zum laufen bringt.

Diese Erkenntnis und die Kabinenansprache von Trainer Dietmar Rombach sorgten dafür, dass sich plötzlich ein ganz anderes Bild auf dem Spielfeld ergab. Der SCU war nun die Mannschaft, die den Ton angab und plötzlich waren es die Gastgeber die mehr und mehr unter Druck gerieten und reihenweise die Bälle verloren. Nach Pass von Julius Mondring war Igor Weber frei durch und belohnte den couragierten Auftritt nach der Pause mit dem ersten Treffer für den SCU. Dies gab zusätzlichen Auftrieb, der die Mannschaft weiter von der Aufholjagd träumen ließ. Der SCU hielt den Druck hoch und hätte durchaus einen Elfmeter zugesprochen bekommen können, als Klinaku im Strafraum einfach umgerannt wurde. Doch auch davon ließ sich der SCU nicht beirren und hatte die nächste unglaublich große Gelegenheit den Anschluss zu erzielen. Nach schöner Kombination hatte Tim Keil vorm Keeper quer für Edon Klinaku gelegt, der aber über das verwaiste Tor zielte. Da auch ein Kopfball von Christoph Hermanni nichts Verwertbares einbrachte, lief allmählich die Zeit davon und die Aufholjagd wurde immer unwahrscheinlicher. Nach 78 Minuten kamen dann auch nochmal die Gastgeber gefährlich vor das Gehäuse, doch Morice Zumhoff war zur Stelle gewesen. Jener war es dann auch, der in den letzten Minuten aufgrund der zunehmend offensiver agierenden Vordermänner in einem 1 vs 1 den Neunkirchener Angreifer nur mit einem Foul stoppen konnte. Nachdem er für dieses Foul die gelbe Karte gesehen hatte, sprang er beim folgenden Elfmeter auf der Linie hin und her und kassierte prompt dafür vom Schiedsrichter die Gelb-Rote Karte. Dies ist sicherlich nach neuem Regelwerk korrekt entschieden. Wenn man jetzt aber bedenkt, dass der Schiedsrichter 20 Minuten zuvor nach einem rüden Neunkirchener Foul von hinten in die Beine nicht mal Gelb zeigte und der Uckerater Bank einen Vortrag hielt, dass er heute die Karten mit seiner Linie eher nicht so locker sitzen hat, stellt man sich sicherlich die Frage warum er plötzlich von seiner Linie abwich und es eben nicht bei einer Ermahnung beließ. Offenbar war der Drang die Kenntnisse des neuen Regelwerkes für eine Lappalie zu demonstrieren größer als der Drang eine grob spielergefährdende Aktion zu ahnden. Nichtsdestotrotz hat diese fragwürdige Aktion sicherlich absolut keinen Einfluss auf den Spielausgang gehabt. Die Gastgeber verwandelten den Elfmeter und trafen kurz darauf nach einer Ecke zum Schlusspunkt, sodass die Niederlage für den SCU am Ende sicherlich etwas zu hoch ausgefallen ist. Diese hatte man sich ohne Weiteres selbst zuzuschreiben, da man in den ersten Minuten kollektiven Tiefschlaf hielt und die Partie früh herschenkte. 4 Gegentore nach Standardsituationen sprechen zudem für sich. Warum man erst nach 40 Minuten anfing Fussball zu spielen, bleibt sicher auch unerklärlich, ist aber wahrscheinlich auf die Unerfahrenheit zurückzuführen. Dennoch hätte man die Partie im zweiten Durchgang fast noch zum Positiven gewendet. Das sollte man also mitnehmen und das Spiel als Lerneffekt sehen, um es beim nächsten Heimspiel gegen den SV Niederbachem am 20.10 wieder besser zu machen.

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