Sonntag 07.04.2019, 21. Spieltag, Bezirksliga Staffel 2 SC Uckerath – SV Wachtberg 4:1 (2:1)

Aufstellung: Milicki – Hotel, Hermanni, Le.Gashi, Ballnus – Grünig, Li.Gashi, Doktorczyk (78. Krethen), Stricker, Hühnerberg (26. I.Weber) – Kossack (50. Xanthopoulos)

Tore: 1:0 Hühnerberg (26.), 2:0 Kossack (30.), 2:1 (42.), 3:1 Xanthopoulos (55.), 4:1 Xanthopoulos (90+1)

Nach dem blamablen Auftritt der Vorwoche wollte man nun unbedingt eine Reaktion zeigen. Da kam es nur gelegen, dass mit dem SV Wachtberg der Spitzenreiter an den Kantelberg reiste. So konnte man wahrlich zeigen, welches Potenzial wirklich in der Mannschaft steckt und die Niederlage der Vorwoche vergessen machen. Bis auf eine Änderung konnte dazu das gleiche Personal zu letztem Sonntag am Weg zurück in die Erfolgsspur arbeiten. Lediglich Mike Doktorczyk ersetzte Chris Xanthopoulos, der beruflich bedingt erst zur zweiten Hälfte zur Verfügung stand. Insgesamt wurde aber die Ausrichtung der Mannschaft etwas verändert. Mit einem kompakten 4-5-1 sollte den individuellen Wachtbergern der Zahn gezogen werden. Dies hatte in den vergangenen Aufeinandertreffen stets gut funktioniert und sollte dem Spitzenreiter genauso viel Probleme bereiten wie das schnelle Umschalten in ein 4-2-3-1 System bei Ballgewinn. Schon in den ersten Minuten war zu sehen, dass die gesamte Mannschaft ein Ausrufezeichen setzen wollte und höchst konzentriert und präsent in den Zweikämpfen war. Dementsprechend konnte man bei Ballgewinnen und schnellen Bällen über die Außenbahnen früh für Akzente sorgen und Gefahr ausstrahlen. Torsten Stricker hätte bei einer solchen Aktion beinahe die Führung erzielt, aber im Endeffekt zu lange mit dem Abschluss gezögert, sodass sein Schuss im letzten Moment noch geblockt werden konnte. Nach und nach konnte man aber immer gefährlichere Nadelstiche setzen, sodass die Uckerather Führung Mitte des ersten Durchgangs keine Überraschung war. Ein Wachtberger Abwehrspieler hatte zunächst den Ball erobert, den sich Torsten Stricker auf der rechten Außenbahn aber prompt zurückholte und das Leder in die Mitte brachte, wo Markus Hühnerberg zur umjubelten Führung vollstreckte. Für den Torschützen war das ganze allerdings äußerst schmerzhaft geendet, da dem Torabschluss ein Zusammenprall mit dem Keeper und die darauffolgende Auswechslung folgte. Für ihn kam Igor Weber in die Partie, der sich nahtlos in die engagierte Leistung seiner Mitspieler einreihte. Der Führungstreffer hatte zudem Wirkung hinterlassen und so leistete sich der Gast den nächsten folgenschweren Schnitzer. Als letzter Mann verstolperte der Innenverteidiger den Ball, sodass Sebastian Kossack die Gunst der Stunde nutzte, allein auf den Wachtberger Torhüter zulief und eiskalt den Doppelschlag zum 2:0 perfekt machte. Wachtberg war geschockt, aber keinesfalls tot. Da der SCU sich in dieser Phase nun zu tief hinten reindrücken ließ, konnten die Gäste ihre individuelle Klasse hin und wieder aufblitzen lassen und waren durch Einzelaktionen schnell schon unmittelbar vor dem Strafraum. Hier war höchste Aufmerksamkeit in der SCU Defensive geboten, die häufig aber gewährleistet war und so Schlimmeres verhindert werden konnte. Lediglich manchmal konnte man sich nur mit einem Foul behelfen, wodurch die Wachtberger die eine oder andere Freistoßsituation hatten. Eine davon rauschte nur knapp am Pfosten vorbei. Wenig später klingelte es dann aber doch im Uckerather Gehäuse. Ein Wachtberger konnte zwei Uckerather im Dribbling stehen lassen und dann von der Sechzehnmetergrenze seinen Mitspieler in Szene setzen, der den Anschlusstreffer kurz vor der Pause besorgte.

Mit diesem psychologisch wichtigen Treffer und der lauten Kabinenpredikt in der Pause erwartete man von den Gästen nun ein wütendes Anrennen auf den Ausgleich. Der SCU ließ das Aufbäumen der Wachtberger jedoch prompt im Keim ersticken. Nach einem Flankenlauf von Adrian Hotel fand dessen Flanke am langen Pfosten den eingewechselten Chris Xanthopoulos, der aus kurzer Distanz zum 3:1 einnickte und dem Spitzenreiter damit schon früh wieder den Wind aus den Segeln nahm. Auch in der Folgezeit fand Wachtberg kaum ein Mittel gegen die starke Defensivleistung des SCU. Neben einigen wenigen eher minder gefährlichen Torabschlüssen hatten sie noch die große Chance zum Anschluss, als der Wachtberger Innenverteidiger infolge einer Ecke aus kurzer Distanz über das Gehäuse schoss. Insgesamt aber hatten die Wachtberger aufgrund des Mangels an Gelegenheiten eher weniger mit dem konzentrierten Torabschluss zu tun, sondern viel mehr mit den stetigen Gegenstößen der Uckerather Offensive. Zunächst hatte Xanthopoulos mit einem Distanzschuss fast den herausgerückten Keeper überwunden, der aber mit den Fingerspitzen letztendlich doch noch klären konnte. Wenig später zielte Mike Doktorczyk bei einem Gegenstoß aus spitzem Winkel zu hoch. In einer späteren Szene hatte er aus ähnlicher Position Chris Xanthopoulos bedient, der trotz bereits geschlagenem Torhüter den Ball nicht richtig traf, sodass ein Abwehrspieler das verwaiste Tor noch schützen konnte. Weil auch der eingewechselte Niklas Krethen bei einem weiteren Konter mit seinem Heber knapp neben das Tor zielte, blieb die Partie weiterhin bis in die Nachspielzeit spannend. Erst jetzt machte der SCU schließlich den Deckel drauf, nachdem Krethen bei einem Gegenstoß Xanthopoulos in Szene gesetzt hatte, welcher vor dem Tor eiskalt auf 4:1 stellte. Es lief schon die letzte Minute der Nachspielzeit als Fabio Milicki zunächst einen Schuss aus kurzer Distanz klärte und in der gleichen Szene zwei weitere Schussversuche von der Uckerather Defensive auf der Linie geklärt wurden. Es wäre ohnehin nur Ergebniskosmetik gewesen. So aber blieb es beim verdienten 4:1 Erfolg, der die Gäste vom Thron der Bezirksliga stößt und den SCU mit einem äußerst dicken Ausrufezeichen wieder zurück in die Erfolgsspur führt. Mit einer engagierten Mannschaftsleistung hatte jeder einzelne dazu beigetragen dem Gegner komplett den Schneid abzukaufen und somit die gewünschte Reaktion nach der Niederlage in der Vorwoche gezeigt. Man springt durch diesen Erfolg nun wieder hoch auf Platz 6 und kann mit einem Sieg im kommenden Heimspiel gegen RW Merl weiter klettern. Auch wenn es dann „nur“ gegen einen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel geht, ist dennoch wieder höchste Konzentration gefordert, denn heute hatte man selbst unter Beweis gestellt, dass die Tabellenposition nicht automatisch über Sieg oder Niederlage entscheidet.

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