Heute möchten wir euch die zweite Ausgabe unserer Interview-Reihe „Auf den Punkt gebracht“ präsentieren. Es liegt auf der Hand, dass nach dem Trainerwechsel unserer 1. Mannschaft der neue Übungsleiter dieser Tage der gefragteste Mann beim SC Uckerath ist.

Um so mehr freut es uns, dass Burkhard Zimmermann sich die Zeit für uns genommen hat und zum Interview bereit war. Viel Spaß beim Lesen.

SCU: „Hallo Burkhard. Wir hatten ja schon kurz per E-Mail das Vergnügen. Noch einmal herzlich willkommen beim SC Uckerath.“

Burkhard: „Hallo Mario. Vielen Dank für den herzlichen Empfang beim SCU.“

SCU: „In Uckerath gab es viele positive Rückmeldungen zu Deiner Verpflichtung. Wie sind die Reaktionen in Deinem persönlichen Umfeld ausgefallen als bekannt wurde, dass Du neuer Trainer beim SCU wirst?“

Burkhard: „Anscheinend hatte niemand ernsthaft daran geglaubt, dass ich das Jahr Pause durchziehen werde. Also war man nicht sonderlich überrascht, dass ich nach nur fünf Monaten wieder eine Mannschaft trainiere und merkwürdigerweise auch nicht darüber, dass dies der SCU ist. Die meisten meinten sogar, dass der SCU der richtige Verein für mich wäre, um meine Fußball-Philosophie umzusetzen.“

SCU: „Ist es nicht ungewohnt nach 9 Jahren RW Hütte nun ein Blau-Weißer zu sein? Was hat Dich letztendlich überzeugt die Arbeit am Kantelberg anzugehen?“

Burkhard: „Es fühlt sich zumindest nicht ungewohnt an. Und im Herzen werde ich immer ein riesiges Stück Rot-Weiß-Hütte behalten. Ich habe schließlich nicht nur Herzblut investiert, sondern auch sehr viel Herzblut zurück bekommen. Also, ist alles o.k.! Und ein bisschen Blau-Weiß war ich als „Schalke-Fan“ ja schon immer. Überzeugt haben mich allerdings nicht die Vereinsfarben, sondern die Möglichkeit eine große Herausforderung zu meistern. Damit meine ich aber nicht nur den „freien Fall“ zu stoppen. Es steckt sehr viel Potential in diesem Verein, die Strukturen und das Umfeld sind hervorragend und es gibt wirklich tolle Fußballer in der Mannschaft, mit denen ich sehr gerne arbeiten möchte. Somit ist die Basis für eine vielversprechende und erfolgreiche Zusammenarbeit vorhanden und das macht die Aufgabe mehr als interessant.“

SCU: „Offiziell solltest Du das Traineramt unserer 1. Mannschaft ab dem Jahreswechsel übernehmen. Dann ging es aber doch alles schneller als erwartet und Du standest schon beim letzten Meisterschaftsspiel der Hinrunde gegen den VfL Meckenheim an der Seitenlinie. Nach zuvor 6 Spielen ohne Sieg gewann unsere 1. Mannschaft mit 5:2. Ein Einstand nach Maß?“

Burkhard: „Es war enorm wichtig mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu gehen und der Sieg hat sich für Spieler, Verantwortliche und Umfeld einfach nur toll angefühlt. Wir haben in der Woche zuvor sehr viel geredet und anscheinend hat es was genützt. Die Spieler wirkten befreiter und haben sehr schnell verstanden worum es nun geht und was wirklich wichtig ist. Auch wenn nicht alles funktionierte, stand von Beginn an eine Mannschaft auf dem Platz. Die Jungs haben sich den Sieg als Mannschaft erarbeitet. Und das war das Wichtigste überhaupt.“

SCU: „Es gab zuletzt einige Diskrepanzen innerhalb der Mannschaft, sodass Du gleich von Beginn an gefordert warst und durchgreifen musstest. Keine angenehme Angelegenheit, aber absolut notwendig. Dadurch ergeben sich allerdings auch erste Abgänge in der Winterpause. Kannst Du schon etwas zu weiteren Transfers sagen? Werden neue Spieler für die Rückrunde verpflichtet? Wenn ja, auf welchen Positionen oder gibt es vielleicht schon konkrete Namen?“

Burkhard: „Tatsächlich haben wir mit Alexander Pansch, Ümit Keskin, Patrick Busch, Andres Gallego, Christopher Gallego und Emre Altintas, gleich sechs Abgänge zu verzeichnen. An Neuverpflichtungen stehen dem mit Fabio Milicki (Hennef), Egemen Genc (Kriegsdorf), Sacha Weber (Eitorf) und Alexander Gerzen (Allner-Bödingen), vier Neuzugänge gegenüber. (Stand 23.12.15) Mit zwei weiteren Spielern stehen wir aussichtsreich in Verhandlung. Damit würden wir die Mannschaft in allen Teilen komplettieren und verstärken. Ich denke das man die augenblickliche Situation durchaus als positiv betrachten muss. Es bleiben und kommen die Spieler, die sich mit dem SCU identifizieren und mit dem SCU etwas erreichen möchten.“

SCU: „Worauf kann sich die Mannschaft in der Wintervorbereitung gefasst machen? Jeder Trainer legt seine Schwerpunkte im Training anders. Wie sieht es da bei Dir aus?“

Burkhard: „Einleitend, für das was die Mannschaft erwartet, möchte ich mit einem zutreffenden Zitat von Mark Twain beginnen:

„Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterboxen, Stufe für Stufe.“

Nicht grundlos beginne ich mit der Vorbereitung bereits am 10. Januar. Für die Spieler bedeutet dies 7 Wochen hartes Training auf allen Ebenen. Ein ganz wichtiger Punkt wird die Teambildung und die Teamentwicklung sein. Hierzu werden die Spieler während der Vorbereitung von einem zertifizierten Coach begleitet. Nur so kann der Grundstein für erfolgreichen Fußball gelegt werden. Individuell betrachtet sind es allesamt tolle Fußballer, aber sie müssen unbedingt als Mannschaft funktionieren. Das Arbeiten im Kollektiv, in Form von gruppentaktischen- und mannschaftstaktischen Verhalten, wird massiv die Trainingseinheiten prägen. Um dieses Verhalten optimal umzusetzen, benötigen die Spieler eine herausragende Fitness, die sie sich überwiegend in Spielformen aneignen. Des Weiteren werden wir uns mit einem neuem Spielsystem und einer neuen Spielphilosophie beschäftigen, mit der es uns gelingen sollte, dominanter zu spielen und dennoch deutlich weniger Tore zu kassieren. Wir haben also sehr viel Arbeit vor uns.“

SCU: „Was erwartest Du von der Mannschaft in der Rückrunde? Gibt es ein klares Ziel das ihr euch steckt oder geht es erst einmal nur darum die Klasse zu halten und sich neu zu finden?“

Burkhard: „Zunächst müssen sich die Jungs das Prädikat „Mannschaft“ erst einmal erarbeiten. Ich weiß das sie es schaffen, ich weiß aber nicht wie schnell. Das ist aber maßgeblich für den Beginn des Erfolges. Schaffen es die Spieler nach sieben Wochen harter Trainingsarbeit als Mannschaft in die Rückrunde zu gehen, werden sie sich am Ende der Saison unter den ersten fünf Tabellenplätzen wiederfinden. Sollte sich der Prozess der Mannschaftsfindung hinauszögern ist dies schade, aber kein Beinbruch. Ich sehe meine Aufgabe in der Neustrukturierung einer nachhaltig tollen Mannschaft in der es Spaß macht erfolgreich Fußball zu spielen.“

Entweder-Oder

SCU: „Zum Ende der Interviews stellen wir den Interviewten immer noch 3 ‚Entweder-Oder‘-Fragen. Bitte entscheide Dich für eine der beiden Optionen.“

SCU: „Tatsachenentscheidung oder Videobeweis?“

Burkhard: „Videobeweis.“

SCU: „Winterpause oder Sommerpause?“

Burkhard: „Sommerpause.“

SCU: „Autoritärer Führungsstil oder kooperativer Führungsstil?“

Burkhard: „Kooperativer Führungsstil.“

SCU: „Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin!“

Burkhard: „Lieber Mario, es hat mir viel Spaß gemacht.“

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